Risikoausgleich
Eine Kernaufgabe des Versicherers ist der Risikoausgleich, bei dem der Schadeneintritt eines individuellen Risikos durch ein Kollektiv oder einen bestimmten Zeitraum nivelliert wird.
Man unterscheidet zwischen dem Risikoausgleich im Kollektiv, in der Zeit und in einem Raum.
- Risikoausgleich im Kollektiv
Für eingetretene Versicherungsfälle können die Leistungen erbracht werden, da die Prämien aller Versicherten, also auch der Schadenfreien, für die Abdeckung dienen. Die komplette Risikogemeinschaft, also die Masse an versicherten Risiken, gleicht die wenigen Risiken mit Leistungsfällen aus. - Risikoausgleich in der Zeit
Eingetretene Versicherungsfälle gleichen sich mit der Zeit durch Risikogewinne, also der geringeren Zahl an Leistungen im Vergleich zu Prämieneinnahmen, aus. - Risikoausgleich im Raum
Der Ausgleich von einzelnen eingetretenen Versicherungsfällen erfolgt durch eine Kollektiv einer bestimmten Region.
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Beispiel:
Sie sind Teil einer Gruppe von 100 Hausbesitzern.
Es besteht eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb eines Jahres ein Haus durch einen Schaden, beispielsweise durch ein Feuer, schwer beschädigt wird. Die Reparaturkosten für ein solches Ereignis können sehr hoch sein, was eine enorme finanzielle Belastung bedeutet, die alleine nicht getragen werden kann oder will.Um das Risiko der finanziellen Leistbarkeit zu reduzieren, schließt jeder Hausbesitzer in der Gruppe eine Versicherung ab.
Jeder zahlt eine Prämie von 1.000 Euro, an den Versicherer. Dieser hat nun 100.000 Euro (100 Hausbesitzer x 1.000 Euro) zur Verfügung, wenn ein Haus der Gruppe beschädigt wird, um die Reparaturkosten zu decken.
Das Prinzip ist, dass nicht alle Häuser einer Gruppe gleichzeitig beschädigt werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mehr als ein Haus in einer Versicherungsperiode betroffen ist, ist gering. Daher zahlt jeder in der Gruppe einen verhältnismäßig kleinen Betrag (=Prämie), um sich gegen ein potenziell ruinöses Ereignis abzusichern.
So wird das große Risiko eines Einzelnen auf viele Schultern verteilt.
Dadurch den Risikoausgleich wird das versicherungstechnische Risiko des Versicherers bewältigt. Ist ein Risikoausgleich nicht oder nicht vollständig möglich, kann der Versicherer sein Risiko mittels Rückversicherungen reduzieren.
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